Aus der Sicht einer Erzieherin

Für mich ist das Wichtigste an diesem Projekt die Gemeinschaft, das heisst, alle Ziele (ob kognitiv, sozial, kreativ, wie sie in allen Konzeptionen beschrieben werden) sind für mich die Grundlage des täglichen Zusammenseins mit den Kindern. Dass das Ganze im Wald stattfinden kann, empfinde ich als großes Glück.

Der Wald wirkt so erfrischend, ausgleichend und gesundheitsfördernd auf uns, wie es kaum woanders zu finden ist. Der Wald hat verschiedene Bedeutungen: Luft für Lebewesen, Nutzung von Holz, Lebensraum, Bewahrung der Natur. Ich nehme die Herausforderung gerne an! Ich möchte mit den Kindern Abenteuer erleben, zusammen das Wissen erweitern und ihnen helfen, Zusammenhänge zu erkennen.

Wir Waldrüben sind insofern ein ganz „normaler“ Kindergarten, als das wir auch öfters malen, basteln, modellieren, mal Cassetten hören, Bücher lesen oder Lieder singen. Wir haben einige Gesellschaftsspiele und verachten keine Plastikschaufeln. Manchmal bringen die Kinder Spielzeug von zu Hause mit.

Wir machen Ausflüge, gehen an der Straße lang, fahren Bus, sind auf Spielplätzen zu finden oder besuchen die Kinder zu Hause. Die meiste Zeit sind wir am liebsten im Wald und auf jeden Fall draußen. Die materiellen Ausstattungen haben wir nicht täglich bei uns. Sie sind eine willkommene Ergänzung, aber nicht das Wichtigste im Alltag. Oft erfragen die Kinder nichts aus unseren Rucksäcken, weil der Wald genügt. So zu sein erfüllt mich mit großer Zufriedenheit.

Bevor ich im Waldkindergarten anfing, hätte ich nie gedacht, dass ein Wald so vertraut werden kann. Solch ein Wohlfühlen strahlen auch die Kinder aus.

„Ich schütze nur, was ich liebe.“ ist ein Leitsatz vieler Waldkindergärten. Ist es nicht praktisch, dass das „Sein“ im Wald auch noch nützlich ist…?

Ich jedenfalls freue mich auf jeden Tag, den ich mit meiner Kollegin und den Waldrüben unterwegs sein kann.